Das Friedrich-Baur-Forschungsinstitut für Biomaterialien (FBI) wurde Ende 1998 aus dem Lehrstuhl für Keramik und Verbundwerkstoffe durch Prof. Ziegler mit Hilfe von Zuwendungen der Friedrich-Baur-GmbH gegründet und wird von dieser bis heute unterstützt. Durch hohe Drittmitteleinwerbungen und Auftragsforschung konnte der Forschnungsbereich kontinuierlich ausgebaut werden.
Das Friedrich-Baur-Forschungsinstitut für Biomaterialien befasst sich mit der Erforschung, Entwicklung und Modifizierung von innovativen maßgeschneiderten Lösungen für verschiedene medizinische Applikationen:
- künstlicher Knochenersatz
- Oberflächenmodifizierung von Implantaten (antibakteriell, antiallergisch, knochenwachstumsfördernd)
- Freisetzung von Wirkstoffen
- Zahnrestauration
- Weiterentwicklung verschiedener Rapid Prototyping Verfahren für medizinische Anwendungen
- Tissue Engineering (Knochregenerierung, Knochen – Knorpel)
- Biokompatibilitätsuntersuchungen und Zellbiologie an Biomaterialien
- Allgemeine Anwendungen in der Medizin
Der Schwerpunkt der Forschung lag auf dem Hartgewebe, zunehmend wurde das Know How auch bei Methoden und Techniken für Problemlösungen beim Weichgewebe angewendet.
Materialfoschung wurde mit modernsten Verfahrens- und Fertigungstechniken kombiniert, um unter Einbeziehung der Zellbiologie Implantate und Medizinprodukte zu entwickeln, zu verbessern und / oder mit bestimmten medizinischen Funtionen zu versehen. Je nach medizinischem Anforderungsprofil können die Materialien kompakt, als pöröse Materialien mit definierter Porenstruktur, als Schichtmaterial oder in besonderen Fällen als Verbund- oder Gradientenwerkstoffe appliziert werden. Im interdisziplinären Team konnte die gesamte Entwicklungskette von der Idee bis zum Implantat bzw. Medizinprodukt realisiert werden. Die „biologische Antwort“ der Zellen auf Materialmodifikationen und Materialneuentwicklungen konnte im eigenen Zelllabor schnell erhalten und damit die Körperverträglichkeit sichergestellt werden.
Das Friedrich-Baur-Forschungsinstitut wurde in erheblichem Maß über eingeworbene Drittmittel finanziert. Das FBI war mit einer Reihe von Universitätskliniken, Medizinischen Einrichtungen, Forschungszentren und Firmen in Bayern, Deutschland und Europa vernetzt.
Das FBI und dessen Mitarbeiter erhielten in den letzten Jahren verschiedene Preise und Auszeichnungen. Beispielhaft sei hier der Innovationspreis Oberfranken genannt, der für eine neuartige Implantatbeschichtung zur Förderung des Knochwachstums verliehen wurde.
